Ein Konzert wie ein Gebet

Rahden, Dienstag 17.Januar 2017

Mit Sinn und Seele: Martin und Jennifer Pepper beeindrucken mit Auftritt in der Kirche

von Florian Heman

Um das Konzert des bekannten christlichen Musikers Martin Pepper und seiner Tochter Jennifer in der Rahdener St.Johannis Kirche zu beschreiben, reicht ein Blick auf den Titel. “Mit Sinn und Seele” lautete eben jener – und der war Programm. Es wurde ein Abend voll gut gespielter Musik, viel Elan und einer großen Portion Glaube.

Einen “besonderen musikalischen Genuss” hatte die Kirchengemeinde in der Vorankündigung zum Auftritt von Vater und Tochter versprochen. Der Applaus des Publikums verriet, dass dies keine Übertreibung gewesen war.

Vor allem aber einer hat nach dem Konzert am Samstagabend applaudiert. Es ist der Vater von Martin Pepper. Heinz-Gerhard Pepper (87) wohnt seit 30 Jahren in Rahden. Als Pfarrer Udo Schulte ihn einmal besucht hat und von dessen bekanntem Sohn erfuhr, entstand die Idee, den christlichen Musiker aus Berlin nach Rahden einzuladen. “Es war ein Wink des Himmels”, sagte Schulte lächelnd.

Und ein Lachen hatte auch Heinz-Gerhard Pepper auf den Lippen, nachdem er den Auftritt seines Sohns und seiner Enkelin aufmerksam verfolgt hatte. “Zu sehen, wie sie so gemeinsam spielen, war sehr schön” kommentierte der Rahdener das Konzert.

Dunkel war der Himmel über Rahden und vereinzelt fielen Schneeflocken, als die Zuschauer die Kirche betraten. Der Blick richtete sich sofort auf den bunt erleuchteten Altarraum, der für Martin und Jennifer Pepper als Bühne diente. “Musikastor” nannte sich Martin Pepper selbst. “Das ist eine Mischung aus Musiker und Pastor”, erklärte der 58-Jährige. Mit 20 veröffentlichten Soloalben gehört der Berliner zu den bekanntesten christlichen Musikern im deutschsprachigen Raum.

“Ich möchte eine Art von Anbetung schaffen, die sowohl den Menschen gerecht wird als auch Gott”, erklärte Pepper. Glaube, Liebe und Vergebung sind nur drei der Themen in den Liedern, die Vater und Tochter vortrugen.

“Was bedeutet es, Mann zu sein?” fragte Pepper zum Beispiel. “Ist der Mann von heute der Softie, der Pullover strickt? Oder der Macho wie Donald Trump? Irgendwo dazwischen liegt die Wahrheit”, meinte Pepper.

Neben den Liedern sind es auch Gedichte und Lesungen, die Pepper vortrug. Dem Publikum schien es zu gefallen. Voller Elan folgte es der Einladung, mit zu singen und zu klatschen. Der Applaus am Ende war groß, und Martin und Jennifer Pepper wurden nicht ohne Zugaben entlassen.

Es entfaltete sich ein Auftritt “mit Sinn und Seele” und damit so, wie es der Titel versprochen hatte. Gott war in Liedern, Lesungen und Gedichten allgegenwärtig. Da passt es auch, dass die Zuhörer nach dem Auftritt mit einem “Amen” und einem Segen verabschiedet wurden. Es war ein Konzert wie ein Gebet.

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