Seine Lieder singen Alt und Jung in den Gemeinden: In den 80ern war „Denn wer ist Gott“ ein klassischer Jugendgruppenhit, heute gehört „Auge im Sturm“ in so manchem Gottesdienst zum festen Liedrepertoire. Martin Pepper gilt vielen als einer „der“ deutschen Lobpreismusiker. Charismatisch geprägt sieht er sich selbst inzwischen aus diesem Glaubenshintergrund herausgewachsen. Christina Bachmann hat den Theologen und Musiker besucht.
Martin Pepper hat es sich auf dem Sofa bequem gemacht, vor sich eine Tasse mit dampfendem grünen Hafertee. Der 60-Jährige trägt auch beim Interview eine schwarze Basecap, die ungewollt zu seinem Markenzeichen geworden ist. „Seit mir mein Arzt aufgrund meiner fehlenden Kopfbehaarung vor Jahren geraten hat, immer was auf dem Kopf zu haben, habe ich das aus gesundheitlichen Gründen umgesetzt, denn ich habe mich früher oft erkältet“, erklärt Pepper. „Das hat dazu geführt, dass ich ein Mützenfetischist geworden bin. Ich habe tatsächlich immer was auf dem Kopf, auch in der Nacht. Dass man mich mal als ‚Mann mit der Kappe‘ vorstellen würde, hätte ich nie gedacht. Ich habe es inzwischen akzeptiert, auch wenn es eigentlich gar nichts über mich aussagt.“
Aussagekräftiger ist da schon der schwarze Flügel, der im nicht allzu großen Wohnzimmer der Peppers dennoch seinen Platz hat. Das gemütlich eingerichtete Reihenhaus im Berliner Südwesten bewohnen Martin und Claudia Pepper inzwischen allein, Sohn und Tochter sind längst aus dem Haus. Auf dem Tischchen vor dem Sofa liegt die aktuelle Lektüre des Musikers, eine Karl Barth-Biographie. Das Leben des protestantischen Kirchenvaters fasziniert Pepper. Er selbst ist 2018 in die evangelische Kirche eingetreten, besucht die Gottesdienste der fußläufigen Gemeinde. „In der vielfältigen evangelischen Lebenswelt finde ich heute sehr viele Impulse, geistliche Nahrung und Ansätze zur Kommunikation des Glaubens in unserer Welt, die ich manchmal in Freikirchen über die letzten Jahre vermisst habe.“
Martin Peppers Kindheit im westfälischen Minden war dagegen katholisch geprägt. Der Sohn einer Bankierstochter und eines Bankdirektors erinnert sich an eine liebevolle, fröhliche Mutter und einen geschäftstüchtigen, aber auch musischen und nachdenklichen Vater. Kirchenchor, Kommunion und Beichte gehörten für den Sohn lange zum Leben dazu, doch im Alter von zwölf Jahren brach er mit dieser Welt. Der sonntägliche Kirchenbesuch langweilte ihn und sein Vater schien diesen in seinen Augen vor allem für gesellschaftliche Kontakte und ein berufliches Fortkommen zu nutzen.
Dieser Befreiungsschlag ging einher mit dem Gefühl, in der Familie ein Außenseiter zu sein. Eher melancholisch veranlagt liebte Martin es, Klavier zu spielen, sein Berufswunsch damals: Konzertpianist. Gleichzeitig faszinierte ihn als Gegenpol zum Bürgerlichen das „intensive“ Leben – diese Intensität suchte und fand er für sich in den Drogen. „Zunächst ließ ich mich nur auf regelmäßige Kifferei ein, geriet dann aber in einen regelrechten Sog durch mein Umfeld und meine Freunde. Ich verlor die Lust am Lernen und die Überzeugung, langfristig etwas anzustreben im Leben.“
Das Provozierende, Rebellische an der Musik Anfang der Siebziger begeisterte den Pubertierenden. Im Rückblick bezeichnet Pepper sich selbst als „Wochenendhippie“: Die freien Tage verbrachte er in Kommunen der Umgebung, wo man zusammenlebte, Musik machte und auf LSD-Trip war. Doch dann kamen innerhalb dieser Gemeinschaft Menschen zum Glauben an Gott. Es war die Zeit der Jesus People, einer Erweckungsbewegung, die die beiden scheinbaren Pole der Protestkultur und des Glaubens miteinander verband. Pepper imponierte das. „Es fiel mir auf, dass diese Leute eine echte Veränderung erlebten, da war manchmal ein Strahlen, das mich berührte, da war eine Ausdrucksform der Liebe, nicht sektenhaft, sondern eine freie, herzliche und tiefe Liebe. Das wirkte nach in mir.“ Auf der Straße traf er Missionare einer Freikirche und fing an, in der Bibel zu lesen.
Eine Evangelisationswoche in seinem Heimatort mit Pastor Volkhard Spitzer aus Berlin gab für den 16-Jährigen den Ausschlag. „Ich hatte das Gefühl, dass das ganze Programm um mich herum verschwamm und ich mit Jesus selbst konfrontiert war. Dass er mir persönlich zeigte: Du bist jetzt gemeint, das ist mein Ruf an dich.“ Auch heute noch sieht er das als eine tiefe Erfahrung mit dem Heiligen Geist. Auf einem Spaziergang am nächsten Tag kniete er nieder und betete: „Gott, ich spüre, dass du mich rufst und mich zu einer Lebenswende aufforderst. Darauf will ich mich einlassen.“ Am nächsten Evangelisationsabend übergab er bei den Mitarbeitern Jesus sein Leben. Sein geistliches Zuhause fand er vorerst in einer Baptistengemeinde. Doch der Musikstil entsetzte ihn, Pepper begann, selbst Lieder zu schreiben.
Lieber Herr Martin Pepper,
das ist eine schön geschriebene, aufrichtige Lebensbeschreibung.
Vielen Dank dafür und weiterhin Gottes reichhaltigen Segen, Gesundheit und frohes Schaffen.
Beste Grüsse
Johannes Kersthold
Hallo Herr Pepper,
interessante Lebensgeschichte. Vor allem das “Zurückkehren” in die Volkskirche ist eher ungewöhnlich, aber spannend.
Ich wünsche Gottes Segen für die Arbeit und Sie persönlich.
Grüße,
Michael Voß
Hallo Herr Martin Pepper,
ich suche die ganze Zeit nach der Instrumentalen Begleitung von ihrem Lied sei gesegnet.
ich würde gerne die Instrumentalen Begleitung von dem Lied bekommen, damit ich nach der Begleitung das Lied sei gesegnet singen kann. ich finde immer nur das Lied wo sie die Strophen mitsingen.
Ich würde gerne die Begleitung nur Instrumental haben möchten. Können Sie mir die Instrumentale Begleitung ohne Gesang von sei gesegnet irgendwie schicken.
Lieber Hr. Pepper
eine bemerkenswerte Lebensgeschichte. Hut ab .Ich bin aus der katholischen Kirche 2005 ausgetreten weil mich der Pastor menschlich sehr enttäuscht hat.Habe 5 jahre auf ein Wort und Trost gewartet.Habe früher Kommunionkinder begleitet und 10 jahre Firmkinder.Als meine Ehe scheiterte, war keiner für mich da von dieser Kirche.Heute hab ich mich im Griff und lebe und gebe anderen Mut und Zuversicht auf ein schönes Leben…ich höre gerne ihre Musik wenn ich Kraft brauche.