Wir müssen mehr über unsere Anbetung nachdenken. Es ist an der Zeit, nicht nur über Musikstile, alte und neue Lieder, Vorlieben und Abneigungen zu sprechen, sondern das Innere der Anbetung neu in den Blick zu nehmen. Es ist wichtig, die Bedürfnisse und Anliegen zu verstehen, die durch die Anbetung erfüllt werden. Das dient nicht nur den Menschen, die sich Woche für Woche von der Praxis einer gemeinsamen Anbetung faszinieren lassen. Es hilft auch, Zugänge für Außenstehende zu schaffen. Nicht zuletzt hilft es uns selbst, in unserer Anbetung Gott mit einer gesunden Mischung aus Herz, Seele und Verstand zu lieben.
Martin Pepper ist Theologe, Musiker und Songwriter. Durch seine Lieder ist er über Jahrzehnte zu einer Stimme des Glaubens für eine ganze Generation von Christen geworden, die sich mit seinen Texten identifizieren können.
„Das Lebenswerk eines Anbeters mit dem Herzen eines Pastors.“
Susanne von Wille
„Ein echter Gewinn für jeden Christen.“
Patrick Martin
„Ein Buch für Menschen, die beim Anbeten neben dem Herzen gerne auch den Kopf mitnehmen.“
Klaus Douglass
„Liebevoll, sorgfältig und mit viel Verstand.“
Natasha Hausamman
„Sollte in keiner Gemeinde fehlen.“
Dr. Heinrich Christian Rust
„Mich würde es nicht überraschen, wenn wir hier in einigen Jahren von einem Standardwerk sprechen.“
Dr. Michael Diener
Alle Stimmen zum BuchFaszination Anbetung
Leseprobe:
Martin Pepper
Faszination Anbetung
Weil Gott mehr ist als ein Wort
1. Die Bedeutung der Anbetung
Anbetung fasziniert. Sie setzt die Welt in eine Beziehung zu Gott und ermöglicht eine persönliche Begegnung mit ihm. Anbeter erleben Gott als ein lebendiges, personales Wesen. Sie haben ein unsichtbares Gegenüber, das ihrem Leben tieferen Sinn und eine höhere Würde gibt. Sie sind begleitet, umgeben und herausgefordert von einer Präsenz, deren Liebe und Zuneigung ihr Leben bereichert. Ihre Anbetungssprache ist voller Metaphern: bildreich und persönlich. Dabei entsteht die Gefahr, das Wesen Gottes auf ein größeres menschliches Wesen zu reduzieren und ihn „zu persönlich zu nehmen“. Die Bibel selbst bricht allzu vereinfachende Vorstellungen von Gott. Anbetung heute gewinnt als moderne, selbstbewusst begründete Glaubensüberzeugung eine wachsende Anzahl von Menschen aus allen Kreisen und Schichten der Weltbevölkerung. Die Bedeutung der Anbetung liegt darin, das Bild eines menschenfreundlichen Gottes zu spiegeln und geistliche Wahrheiten in Gesänge, Stimmungen und Gefühle zu fassen.
Wer nur das Universum sieht
„Der Mensch muss seine totale Verlassenheit, seine radikale Fremdheit erkennen. Er weiß nun, dass er seinen Platz wie ein Zigeuner am Rande des Universums hat, das für seine Musik taub ist und gleichgültig gegen seine Hoffnungen, Leiden oder Verbrechen.“ 4
Die Worte „Zigeuner am Rande des Universums“ des französischen Biochemikers und Nobelpreisträgers Jacques Monod wurden zu einer Formel des modernen Menschen. Sie beschreiben das Gefühl der existenziellen Verlassenheit eines Menschen, „der geboren wurde – und der nun nur noch lebt“ 5.
Der britische Autor und Evolutionsbiologe Richard Dawkins schreibt, dass „das Universum, das wir sehen, (…) keine Ordnung, keinen Sinn, kein Gut und kein Böse besitzt, sondern nichts als nutzlose Gleichgültigkeit.“ 6
Genau gegen dieses Lebensgefühl des modernen Menschen erhebt die Anbetung Einspruch. Anbeter bekennen sich zu einer anderen Mitte. Sie leben in einer anderen Umlaufbahn. Ihr Leben dreht sich um viele Dinge, wie bei jedem anderen Menschen auch. Aber vor allem dreht es sich um Gott. Ich bin einer dieser Menschen.
Persönliche Erfahrungen
Ich habe Gott schon als Kind gespürt. In meiner Erinnerung sind kleine beglückende Begegnungen mit einer Macht des Daseins gespeichert, die ich später als Gott begreifen würde. Momente der Schönheit in einer Frühlingswiese oder im Sonnenschein eines krachend kalten Wintertages berührten mich manchmal sehr tief. Sie lösten ein Staunen über solch eine wunderbare Gesamterfahrung des Lebens aus. Es war ein erhabenes Gefühl des Geliebtseins, das sich in solchen Momenten bei mir meldete. Religiöse Erziehung kam hinzu. Meinen Kampf mit ihr lasse ich gleich anklingen. Aber noch vor Prägung und Außeneinfluss gab es in meinem Leben frühe und tiefe Momente der Ergriffenheit von Gott.
4 Monod, Jacques: „Zufall und Notwendigkeit“. 1977, S. 151.
5 https://www.welt.de/welt_print/lifestyle/article5043965/Zigeuner-am-Rande-des-Universums.html (Abruf 20.9.2016).
6 Dawkins, Richard: „A Scientist`s Case against God, Science“. Aug. 1977, S. 892.
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